hauskreis4

Sonnenuntergang1

 


Hier ein paar Auszüge der Themen einiger Monatszeitschriften von 2009.  

Hinweis: Alle Veröffentlichungen von TOPIC-Artikeln 
bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages:
TOPIC-Herausgeber: Ulrich Skambraks (verantwortlich)
Verlag und Redaktion: Postfach 1544, D-57206 Kreutztal,

  Wie biblisch sind unsere Gemeinden?

   Die Augen des Bruders funkelten erregt: „Unsere Aufgabe ist nicht, Zeitströmungen zu beurteilen. Wir sind dazu nicht befugt. Jesus sagt: Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet! Reden ist Silber, Schweigen ist Gold! Statt zu kritisieren, sollten wir lieber Gemeindearbeit treiben! Jede kritischeÄußerung zeugt von Richtgeist. Das Unkraut muss man wuchern lassen bis zur Ernte, sonst besteht die Gefahr, dass der Weizen mit ausgerissen wird!" Leider sind diese Äußerungen kein Einzelfall. Nichts ist dem heutigen [auch dem evangelikalen] Menschen mehr zuwider als die theologische Auseinandersetzung um die biblische Wahrheit. Stattdessen wird eine „Lasst uns doch alle lieb haben und eins sein"-Atmosphäre gepflegt.
   Wenn an einem Gebäude die Wände feucht werden und Nässe eindringt, versucht man, die Mauern trocken zu legen und das Dach zu reparieren, um größeren Schaden abzuwenden. Im Geistlichen sind wir meist viel sorgloser. Wir prüfen nicht, was Gottes Wort sagt, und wir unternehmen nichts. Wir sind für alles offen und deshalb nicht „ganz dicht". Und so kann manches eindringen und die Gemeindearbeit zerstören. Auch wenn der Herr verheißen hat, dass die Pforten der Hölle seine Gemeinde nicht überwältigen werden, ist das für uns kein Freibrief für Faulheit und Sorglosigkeit in geistlichen Dingen.
   Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Besucher unserer Gemeinden eine unterhaltsame Rede, aber keine ernste Predigt erwarten. Das wahre Evangelium von Jesus Christus erscheint uns langweilig, das kennen wir doch schon alles. Wir müssen das etwas aufmotzen mit lockeren Anekdoten, flotter, unterhaltsamer Musik, Bewegungen beim Singen und vielem mehr. Das Wort Gottes genügt nicht, man muss sich immer wieder was Neues einfallen lassen, damit die Besucherzahlen wachsen. Nur ja nicht die Leute verärgern, schon gar nicht mit dem Ärgernis des Kreuzes. Trauen wir dem Wort Gottes nicht mehr zu, dass es Menschen umwandeln kann? Müssen wir es verdünnen und schmackhaft machen, um die Leute zu unterhalten?
   Reden wir den Leuten nach dem Mund, anstatt ihnen zu sagen, dass sie ohne Heiland in ihren Sünden verloren gehen? Oft wird vieles verniedlicht und auf das Niveau eines Kindergartens gebracht. Der Ernst der Botschaft wird unterschlagen, vom schmalen Weg und der engen Pforte wird selten gesprochen.
   John MacArthur gibt zu bedenken: „Die Einladung des Evangeliums ist nicht als flehentliche Bitte an die Sünder aufzufassen, dem Retter zu erlauben, in ihr Leben zu kommen. Sie ist ein Appell und Befehl an sie, Buße zu tun und ihm zu folgen. Das große Wunder der Erlösung besteht nicht darin, dass wir Christus annehmen, sondern dass er uns annimmt. Tatsächlich würden wir ihn nie von uns aus lieben. Die Errettung ist also nicht in erster Linie die Entscheidung des Sünders für Christus; sie ist vor allem Gottes souveränes Werk."
   Geht von unserer Wortverkündigung noch eine „heilsame Beunruhigung" aus oder verkündigen wir einen „harmlosen Gott", der von unserer Herablassung, uns von ihm lieben zu lassen, abhängig ist? Wo bleibt der Hinweis, dass der Mensch vor Gott ein Sünder und ewig verloren ist? Muss der Mensch nicht zuerst aus seiner falschen Sicherheit aufgeschreckt werden? Muss er nicht erst seine Verlorenheit erkennen, bevor er gerettet werden kann? Wenn heute der Glaube und die göttliche Gnade sich nach dem Menschen richten sollen, wie er nun einmal ist und auch bleiben will, so ist das ein Hirngespinst. Ohne Buße, das heißt, ohne die schonungslose Anerkennung der Wahrheit über uns und unsere Schuld kann es keinen Ausweg aus der Verzweiflung unserer Verlorenheit geben.
   Wo findet man heute noch Gottesfurcht? Wird noch auf die Konsequenzen des Unglaubens und des Ungehorsams Gott gegenüber hingewiesen? Wo wird noch Gemeindezucht geübt? Heute werden vielfach nicht die Sünder zurechtgewiesen, sondern die, die die Sünde beim Namen nennen. Sollten wir, statt neue Methoden und moderne Formen im Gottesdienst zu praktizieren, nicht wieder neu „den Gehorsam des Glaubens" aufrichten (Römer 1,5; 16,26)?
   Wir sollten als Gemeinde Jesu wieder den Mut zur liebevollen Konfrontation haben und uns nicht scheuen, eindeutige Trennlinien zu ziehen, wenn es um den Einfluss des Zeitgeistes geht. Hat der Herr Jesus am Kreuz für uns sein Leben hingegeben, damit wir ihn mit allerlei Jux und Allotria „feiern" können? War die Reformation ein großer Irrtum? Sind die Märtyrer der Reformationszeit unnötig für ihren Glauben gestorben? War das alles nur ein Missverständnis? Gibt es überhaupt noch Protestanten im deutschsprachigen Raum?
   Ich fürchte, wir machen uns mehr Gedanken darüber, was die Welt meint, als darüber, was Gott sagt. Viele Gemeinden geraten durch Anpassung an den Zeitgeist in eine Krise. Der Grund ist ein unklares Verhältnis zur Heiligen Schrift. Wenn das Vertrauen in die Bibel schwindet, sind wir nicht mehr Licht und Salz, sondern lau. Der Herr wird uns ausspucken aus seinem Mund. Uns kann nur Umkehr zum Wort Gottes helfen. Wir dürfen der Bibel nichts hinzufügen und nichts von ihr wegnehmen. Die Bibel ist ohne Irrtum und ohne Fehler. Wer das heute vertritt, steht als Außenseiter da; er zieht sich nicht nur den Hass der Welt zu, sondern auch teilweise den Missmut der Glaubensgeschwister. „Wie kann man denn so intolerant sein!" Aber in der Wahrheitsfrage ist Toleranz fehl am Platz. Das hat nichts mit Ãœberheblichkeit und Lieblosigkeit zu tun. Ich bin Realist und weiß, dass keine Gemeinde perfekt ist, aber das Fundament sollte tragfähig sein. Das kann man erkennen an der Haltung zur Bibel, am Stellenwert biblischer Predigt, an gesunder Lehre und Praxis. Wird Gott geehrt? Wie sieht es mit konsequenter Nachfolge aus? Ist in der Gemeinde Mission ein wichtiger Teil der Arbeit? Ist die Liebe zu Gott und die Liebe untereinander ein Kennzeichen der Gemeinde? Herrscht Einigkeit? Gibt es Möglichkeiten zur Mitarbeit?
   Keine Gemeinde wird all diese Kennzeichen jemals vollkommen erfüllen. Es gibt hier auf der Erde keine perfekte Gemeinde. Und wenn es eine gäbe, wäre sie in dem Moment unvollkommen, wenn ich ihr beitreten würde. Das ist aber kein Grund, die biblischen Standards herabzusetzen. Es ist vielmehr eine Ermunterung, die vielen Fragen, die heute kaum noch gestellt werden, wieder neu in den Mittelpunkt zu rücken.
Autor dieses Beitrages ist Rolf Müller aus der Landeskirchl. Gemeinschaft in Wilkau-Haßlau.

   TOPIC  Nr. 01/2009



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  Steht ein großer Nahost-Krieg bevor?

   Auf einer Spenden-Gala am 19.10.08 in Seattle sagte der mächtige US-Senator Joe Biden, der in Kürze neuer US-Vizepräsident werden wird: „Merken Sie sich meine Worte. In nicht einmal sechs Monaten wird die Welt Barock Obama auf eine harte Probe stellen, genauso wie John F Kennedy [gemeint war die Kubakrise 1962, die um ein Haar zu einem Weltkrieg geführt hätte, die Red.] ... Vergessen Sie nicht, dass ich das hier vor Ihnen gesagt habe, auch wenn Sie alles andere vergessen, was ich sage. Seien Sie auf der Hut, wir werden eine internationale Krise erleben, eine künstlich geschaffene Krise, in der getestet wird, was in diesem Kerl [Obama] steckt ... (s. TOPIC 11 /08 Seite 5). Welche Art internationale Krise, die künstlich geschaffen werden soll, meint Biden? War der Hinweis auf John F. Kennedy ein versteckter Wink auf einen möglicherweise bevorstehenden großen Krieg?
   Weitestgehend unbeachtet von der westlichen Öf­fentlichkeit hat sich in den letzten drei Monaten eine Armada von Kriegsschiffen im Mittelmeer und im Großraum des Arabischen Meeres aufgestellt. Darunter sind Kriegsschiffe aus vielen Ländern. Den westlichen Führungsverband bilden vier Kampfverbände der US-Marine in Begleitung von Kriegsschiffen aus Frankreich und Großbritannien. Dieser Flottenverband übte – be­vor er Richtung Naher Osten aufbrach – im Juli 2008 im Atlantik bereits ein Kriegsszenario. Die Marineübung hieß „Brimstone" (direkt übersetzt: Schwefel).
   Aber auch die Russen haben sich auf hoher See mächtig in Szene gesetzt. Derzeit kreuzt ein Kampf­verband im Mittelmeer, angeführt von dem modernen Flugzeugträger „Admiral Kuznetsov" und dem schweren Raketenkreuzer „Moskva". Mit dazu gehören elf wei­tere Kriegsschiffe sowie eine unbekannte Anzahl von U-Booten. Aber nicht nur der Westen und die Russen sind mit Kriegsschiffen im Nahen Osten. Auch China und Indien sind mit Kriegsschiffen vor Ort. Doch wozu dieser Flottenaufmarsch?
   Dafür gibt es eigentlich nur eine Erklärung: Man erwartet einen großen Nahost-Krieg, der zu einem Weltkrieg führen könnte. Und die Lunte dazu brennt seit dem 27. Dezember 2008, als Israel damit begann, auf die stetigen Terrorangriffe der Hamas militärisch zu reagieren. Einen Tag später stimmte Israels Premier Ehud Olmert seine Landsleute auf einen Krieg ein, der "lang, schmerzhaft und schwierig" sein werde. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak sagte, dass Israel einen „Krieg bis zum bitteren Ende" gegen die Hamas führen würde. Doch wie wird dieses bittere Ende aus­sehen, und wen alles wird es betreffen?
   Nur wenige Stunden nach dem Angriff Israels auf die Hamas ergingen Aufrufe in der islamischen Welt, den palästinensischen Glaubensbrüdern Beistand zu leisten – auch im direkten Kampf gegen Israel. Am 28. Dezember wurde im iranischen Staatsfernsehen ein religiöser Erlass von Staatsführer Ayatollah Ali Chamenei verlesen, in dem er alle gläubigen Muslime der Welt aufforderte, den Palästinensern unter Einsatz des Lebens zu helfen. „Wer bei dieser rechtmäßigen Verteidigung ums Leben kommt, wird als Märtyrer betrachtet", erklärte Chamenei.
   Es wird wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die aus dem Iran und Syrien gesteuerte Terror­organisation Hisbollah vom Libanon aus einen ähnlich mächtigen Angriff wie 2006 starten wird – sozusagen als nördliche Entlastungsfront für die an der SüdflankeIsraels kämpfende Hamas (die ebenfalls Verbindungen zum Iran hat). Die Folge wird dann wohl die sein, dass Israel sowohl Syrien als auch den Iran attackieren und dabei Atomwaffen einsetzen könnte.
   Doch werden die Russen das zulassen? Sie pfle­gen zu Syrien und dem Iran enge Verbindungen. Iran und Syrien wiederum haben einen militärischenBeistandspakt geschlossen. Am 29. Dezember hatten Kampfjets und Hubschrauber der „Admiral Kuznetsov" im Mittelmeer zahlreiche Ãœbungseinsätze absolviert. „Alle Aufgaben wurden erfolgreich erfüllt", sagte ein russischer Marinesprecher, ohne Näheres mitzuteilen. Um welche Aufgaben aber ist es gegangen?
   Ein solch gigantischer Auftrieb von Kriegsschiffen im Nahen Osten kann nicht über Nacht organisiert werden. Dazu braucht es mit der entsprechenden Ver­sorgungslogistik inklusive Absprache mit den Partnern aus anderen Ländern viele Monate. Wie TOPIC aus Militärkreisen erfuhr, sollen die USA im Irak viel mehr an hochmodernem Kriegsgerät „gebunkert" haben, als sie für die Befriedung des Zweistromlandes jetzt noch bräuchten. Steht dem Nahen Osten ein ganz großer Krieg bevor? Mit welchem Ziel? Kuwait hat bereits ei­nen „Kriegsnotfallplan" aktiviert und rechnet wohl mit einem größeren Konflikt in der Region.
   Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat in einem Neujahrs-Grußschreiben an Barock H. Obama dem neuen US-Präsidenten angeboten, sofort nach seinerErnennung gemeinsam mit der Lösung aktueller inter­nationaler Probleme zu beginnen. Das wäre dringend nötig. Denn es tickt eine gefährliche Uhr im Nahen Osten. Viel Zeit bleibt nicht mehr, sie anzuhalten.

     TOPIC  Nr. 01/2009



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  Weltwährungsreform in Sicht

   So ganz langsam werden die Bürger dieser Welt darauf eingestimmt: Themen wie eine neue Weltwährung und eine Weltregierung tauchen immer öfter in den Medien auf. Schon im Oktober 2008 riefen der französische Staatspräsident Sarkozy und der britische Pre­mier Brown öffentlich nach einer neuen „weltweiten Finanz­architektur" mit einer neuen Weltwährung. Ende 2008 for­derte die angesehene britische Tageszeitung FinancialTimes in einem Leitartikel die Errichtung einer Weltregierung – als einzigen Weg zur Lösung globaler Probleme. Auch von einem Weltpräsidenten ist schon die Rede. So brachte das Nachrichtenmagazin Der Spiegelim No­vember 2008 eine Titelgeschichte über Barrack Hussein Obama mit der Ãœberschrift „Der Weltpräsident".
   Weltpräsident? Weltregierung? Weltwährung? Was die Bürger dieser Welt wohl am ehesten interessieren dürfte, ist die Weltwährung. Denn sollte sie kommen, dürfte diese mit einer Weltwährungsreform verknüpft sein. Schaut man in die Geschichte, so war eine sol­che Währungsreform immer damit verbunden, dass private und öffentliche Schulden getilgt wurden und Sparguthaben drastisch an Wert verloren oder sich ganz auflösten.
   Menschen fragen sich derzeit, woher die Regie­rungen dieser Welt das viele Geld nehmen wollen, das sie jetzt als Schutzschirme, Finanzhilfen, Konjunkturpro­gramme und Bürgschaften zusagen. Da mal eben 100 Milliarden, dort mal 500 oder 700 Milliarden. Rechnet man einmal alle Zusagen der deutschen Bundesregie­rung zusammen, so kommt man auf 2,1 Billionen Euro an Zahlungen, die Politiker garantiert haben. In den USA wird immer wieder die Summe von 700 Milliarden Dollar als staatliche Garantie und Nothilfe genannt. Doch addiert man alle Finanzhilfen zusammen, die schon geflossen sind und noch fließen sollen, so kommt man dort auf 8,5 Billionen Dollar. Und auch das sei nicht die ganze Wahrheit, sagt der Ex-Chef des US‑ Rechnungshofes, David Walker. „Es gibt riesige mittel- und langfristige Zusagen der Regierung an die Sozialversicherungen und das Gesundheitssystem. Die sind noch alle nicht gedeckt!" Und wie viel wäre das in etwa? Walker spricht von einem 50‑Billionen-Dollar-Loch, das pro Jahr um zwei bis drei Billionen tiefer werde. Laut Walker würden die künftigen Verpflichtungen einfach nicht berücksichtigt. Schulden, Schulden, Schulden doch wer soll die bezahlen?
   Die Amerikaner jedenfalls nicht. Sie brauchen Unsummen, um finanziell und wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen. Doch werden sie diese Gelder noch einmal aus dem Ausland bekom­men, nachdem sie schon einmal Billionen von Euro aus dem globalen Geldtopf der Spareinlagen auf ihrem Hypothekenmarkt leichtfertig und zum Teil mit gezielter krimineller Energie verjubelt haben? Wenn kein frisches Geld aus dem Ausland in die USA strömt, droht der Supergau: die Staatspleite. Und genau da­vor warnte im Januar 2009 ausgerechnet der Ex-Chef der amerikanischen Notenbank FED, Paul Volcker, der jetzt als Wirtschaftsberater für Obama arbeitet. Falls die Auslandsgelder nicht fließen, könnten die US-Notenbanker einen Plan aus der Tasche ziehen, über den der Council an Foreign Relations (CFR), der Klub der geheimen politischen Drahtzieher in den USA, schon 2005 berichtete: die Einführung einer neuen Währung namens „Amero". Dieser Amero wäre dann eine Währung für die noch zu gründende Handelsunion NorthAmerican Union (NAU), der Kanada, die USA und Mexiko angehören sollen.
   Auch an anderen Stellen der Welt denkt man über eine Zusammenfassung von Einzelwährungen zu einer Gesamtwährung ähnlich wie dem Euro nach. So ar­beiten die Petro-Monarchien des Persischen Golfes an ihrer Einheitswährung „Khaleeji". Seit über 15 Jahren existiert auch der Plan, alle asiatischen Währungen zu einigen. Gleiches läuft auch in Lateinamerika und anderen Regionen der Welt.
   Viele dieser Pläne zielen darauf ab, sich von der Weltleitwährung, dem US-Dollar, zu lösen. Für Pro­fessor Dr. Richard A. Werner, Lehrstuhlinhaber für „Internationales Banking" an der britischen University of Southampton, wird es erst richtig spannend werden, wenn ein Euro einen US-Dollar oder 100 japanische  Yen kosten wird. 100 Yen und ein US-Dollar liegen be­reits auf gleichem Niveau – nur der Euro fehlt noch.
   Doch der gerät mehr und mehr unter Druck, weil Länder wie Griechenland, Italien, Spanien und Irland – also alles Euro-Mitgliedsländer – von einem Staats­bankrott bedroht sein sollen. Diese Bedrohung hängt auch damit zusammen, dass Investoren gegen den Euro spekulieren und private Rating-Agenturen die Länder in ihrer Bonität einfach abstufen(s. Artikel Seite 8). Sollten tatsächlich Bankrotte eintreten, müssten die starken Euro-Länder wie Deutschland einspringen und Gelder für die gescheiterten Euro-Familienmitglieder „lockermachen". Dadurch würde der Euro an Wert verlieren und sich dem Verhältnis 1:1 mit dem US-Dollar annähern können. Wenn ein US-Dollar einen Euro oder 100 japanische Yen kostet, dann sei vieles denkbar, so Professor Werner. In einem Interview ließ er durchblicken, dass dann Dollar, Euro und Yen in einer Welteinheitswährung aufgehen könnten. Doch das sei eine rein politische und keine ökonomische Entscheidung.
Dirk Müller, ein selbstständiger Börsenmakler und eines der bekanntesten Gesichter derFrankfurter Wertpapierbörse („Mr.Dax"), äußert in seinem aktu­ellen Buch „Crashkurs" (s. Seite 7) den Verdacht, dass Regierungen deshalb derzeit Milliarden und Billionen versprechen, weil sie längst wüssten, dass ein neues Finanzsystem in Vorbereitung ist. Bis dahin müssten sie „den Laden" irgendwie „zusammenhalten, egal wie". Für den Fall einer Währungsreform rät Müller: „Für den Anleger heißt das höchste Aufmerksamkeit: Kurzfristige Bargeldhaltung, solange die Märkte einbrechen, aber bevor eine neue Währung kommt, muss all dieses Bargeld in Immobilien, Aktien, Edelmetallen oder was sonst dauerhaft werthaltig ist, investiert werden."

       TOPIC  Nr. 02/2009



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  NASA: Gigantischer Riss im Erdmagnetfeld führt zu großen Befürchtungen

Vorbemerkung:Unser Artikel „Was ist mit dem Weltall los?" aus der Dezember-Ausgabe 2008 hat für großes Aufsehen, aber auch für Spott gesorgt. Ein Publizist be­zeichnete den Inhalt als „Horrorvisionen" auf Basis eines unverantwortlichen Journalismus.
   Derzeit ereignen sich Tatbestände im Weltall, die die Wissenschaftler weder erklären, noch ihre Auswirkungen auf die Erde sicher einschätzen können. Am 08. Januar 2009 schrieb die Internet-Ausgabe des „Spiegel": „Eine bislang unbekannte Radiostrahlung erfüllt das All. Sie strahlt sechsmal stärker als alle bekannten astronomischen Quellen in diesem Frequenzbereich." Der Wissenschaftler Alan Kogutvon der US-Raumfahrtbehörde NASA wurde in dem Spiegel-Artikel so zitiert: „Es ist ein aufregender Beleg dafür, dass etwas Neues und Interessantes im Universum passiert." Der deutsche Biosphysiker Dieter Broers sagte in einem Interview der deutschen Zeitschrift„ Hörzu", dass die NASA im Weltall einen „ Energiestrahl" entdeckt habe, der „wie ein Scheinwerfer aus den tiefsten Bezirken des Alls auf die Erde gerichtet aufscheint. Innerhalb derletzten Jahre haben sich diese Strahlen um mehrere Hundert Prozenterhöht ... die Astrophysik steht vor einem großen Rätsel" (auf diese Strahlung bezog sich unser Dezember-Artikel). Weshalb informiert TOPIC seine Leser darüber, obwohl sich manches davon durchaus (noch) im spekulativen Raum befindet?
Die Bibel berichtet davon, dass in der letzten Phase der Weltgeschichte „sich Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel einstellen werden" (Lukas 21,11).Diese Schreck­nisse werden in der lateinische Bibeiübersetzung„Vulgoto" mit „ Terror" wiedergegeben. „Terror" und „große Zeichen am Himmel" – es ist so, als wäre dieses Jesus-Wort in unsere Zeit hinein gesprochen.

  Nun ist es wiederum die NASA, die über ein Ereignis berichtet, das für diese Erde höchst bedrohlich werden könnte. Dieses hat nichts zu tun mit dem erwähnten Energiestrahl oder der mysteriösen Radiostrahlung.
  Die fünf THEMIS-Sonden der US-Raumfahrtbehörde NASA haben einen Riss im Magnetfeld der Erde entdeckt, der zehn Mal größer ist als alles, was sich Wissenschaftler bis zu dieser Entdeckung vorstellen konnten. Durch diese Öffnung können Sonnenwinde eindringen und die Magne­tosphäre für mächtige geomagnetische Stürme „aufladen". Aber der Riss selbst ist nicht die größte Ãœberraschung. Die Forscher sind noch mehr erstaunt über den seltsamen und unerwarteten Weg, den er genommen hat, wodurch lang gehegte Modelle der Raumphysik aufgehoben wurden. „Zuerst konnte ich es nicht glauben", sagte der THEMIS-Projektwissenschaftler David Sibeck vom Goddord Space-Flight Center der NASA. „Die Entdeckung verändert fundamental unser Verständnis des Zusammenspieles der Sonnenwinde mit der Magnetosphäre." Die Magnetosphä­re ist eine Magnetblase, die die Erde umhüllt und uns vor den gefährlichen Sonnenwinden schützt. Die Erforschung der Blase ist das Schlüsselziel der THEMIS-Mission, die im Februar 2007 begonnen wurde. Die große Entdeckung kam am 3. Juni 2007, als die fünf Sonden zufällig durch den Riss flogen, als er sich gerade öffnete.
  Laut den NASA-Forschern müsse man in den nächsten Jahren mit starken Nordlichtern, Stromausfällen und ande­ren Störungen auf der Erde rechnen, weil die Sonne in eine Phase starker Aktivitäten eintreten werde und entsprechende elektromagnetische Sonnenwinde ausstoße. Wie der NASA-Wissenschaftler Jimmy Raeder sagte, „treten wir gerade in den 24. Sonnenzyklus ein. Bei diesen geraden Zyklen treffen Sonnenwinde besonders präzise die Erde. Was dann geschieht, ist der perfekte Ablauf für ein wirklich großes Er­eignis." Dazu THEMIS-Wissenschaftler Sibeck: „Dies könnte auf stärkere geomagnetische Stürme hinauslaufen, als wir sie je gesehen haben."   Quelle:NASA 76.72.08

         TOPIC  Nr. 02/2009



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Gemäßigte Bibelkritik im Herzen des Pietismus

   Für Dr. Christoph Morgner, den Präses des Ev. Gnadau­er Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung landeskirchlicher Gemeinschaften in Deutsch­land), war es sein letzter „The­ologischer Bericht des Präses", den er vorzulegen hatte. Auf der Mitgliederversammlung Anfang Februar in Schwäbisch Gemünd wurde nämlich Morgners Nach­folger gewählt: der 46-jährige Pfälzer Pfarrer Dr. Michael Diener. Morgner geht im Herbst in den Ruhestand. Diener wird in Zukunft in seinem Präses-Bericht über den inneren Zustand und den Kurs der Gemeinschaftsbewegung berichten. Besonders interessant im letzten Präses­Bericht von Morgner dürfte für viele Gemeinschaftler die „Bibelfrage" sein. Wie beurteilt die Führung von „Gnadau" die Stellung der Bibel? Dazu machte Mor­gner im Abschnitt „... indem wir eine Bibelbewegung sind und bleiben" seines Berichtes aufschlussreiche Aussagen.
   Für den Pietismus wirbt er mit Nachdruck für einen Kurs zwischen liberalem und fundamentalistischem Bibelverständnis. Vertrauensvoll solle die Wahrheit der Bibel fröhlich bezeugt werden, doch „Wahrheit" bedeutet für Morgner ausdrücklich nicht, dass die Heilige Schrift absolut zuverlässig und fehlerfrei, wi­derspruchslos und irrtumslos ist. Bewusst gegen das Selbstzeugnis des Wortes Gottes formuliert er: „Die Bibel ist uns nicht das Buch der tausend Richtigkeiten, sondern das Buch der Wahrheit." Ihre Unfehlbarkeit bestehe lediglich darin, dass sie uns „zielgerichtet zum Unfehlbaren, zu Gott" führe.
   Auf jeder Ebene seiner Ausführungen wird deutlich, dass er den schon klassischen Weg der Kompromisse einer sogenannten „gemäßigten Bibelkritik" gehen möchte: ein Ja zum Evangelium vom Heil in Jesus Christus, aber ein stark eingeschränktes Ja zur Glaub­würdigkeit der Heiligen Schrift. Letztere enthalte so manchen Fehler und Widerspruch, weshalb Morgner sich direkt ablehnend zum Buch „Fehler in der Bibel?" von Pfarrer Wilhelm Gottwaldt äußert. In diesem Buch aus dem Jahr 1973 (Telos / Liebenzeller Mission) versucht Gottwaldt, Bedenken und Anfragen zu angeblichen Fehlern in der Bibel mit Erklärungen zu begegnen. In Anlehnung an Dr. Heinzpeter Hempelmann, den ehemaligen Direktor des Theologischen Seminars derLiebenzeller Mission und entschiedenen Gegner der „Chicago-Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel" (1978), wiederholt Morgner dessen Behauptung, wer die Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift bezeuge, stehe außerhalb der Schrift und argumentiere rationalistisch, also vernunft­mäßig. Laut Morgner sei dies die Basis des christlichen Fundamentalismus. Diesen Vernunft-Glauben könne man „zugespitzt gesagt" auch als „Bibelkritik von rechts" bezeichnen, so der „Gnadau"-Präses.
   Sachlich und historisch ist diese Behauptung absurd und die Behauptung „Bibelkritik von rechts" ungeheu­erlich: Wer die volle Vertrauenswürdigkeit der Heiligen Schrift lehrt, der argumentiert primär und sekundär, also auf allen Ebenen, mit dem Wort Gottes Alten und Neuen Testaments. Er stellt sich unter die Bibel und erhebt sich nicht über das Wort Gottes. Wenn Mor­gner dem offenbarten und inspirierten Wort Gottes Fehler und Ungereimtheiten zuspricht, dann niemals aufgrund von Schriftworten, sondern – ebenso wie Hempelmann es macht – mittels einer außerbiblischen Selbstüberheblichkeit, die nicht mehr in Bezug auf jede Aussage der Heiligen Schrift demütig sagen will: „Es steht geschrieben!" Hatten Kirchenväter wie Augustinus oder Reformatoren wie Martin Luther noch ein unge­brochenes Verhältnis zur Bibel als dem irrtumslosen Wort Gottes, so hat der Pietismus diese Grundhaltung ausdrücklich über Bord geworfen. Damit vertritt auch Morgner eine Bibelhaltung, die weder die von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, ist, noch die der Apostel und Propheten.
   Der Weg des Pietismus ist nicht „der goldene Mit­telweg" zwischen dem Liberalismus der historisch-kri­tischen Methode und dem Fundamentalismus, der an der Irrtumslosigkeit des Wortes Gottes festhält. Eine Bibel, die ab und an fehlerhafte oder widersprüchliche Aussagen enthalten soll, wird somit dem Verstand des Lesenden und Hörenden unterworfen, der jeweils aus sich selbst heraus feststellen muss, was ihm denn nun glaubwürdig erscheint und was nicht verlässlich ist. Der Unterschied zwischen radikal-liberaler und gemäßigter Bibelkritik besteht lediglich im Umfang der Kritik: Beide erheben sich über das Wort Gottes und machen Abstriche vom Inhalt!
   Morgner befürchtet, dass man im christlichen Fun­damentalismus eine „Schwerpunktverlagerung von der Mitte des christlichen Glaubens – Jesus Christus –hin zur Bibel" vornehmen würde. Morgner in seinem Präses-Bericht: „Die Bibel wird unter der Hand zum Glaubens- und Heilsgegenstand, zum Ziel der Vereh­rung. Die Hoffnung des Glaubenden richtet sich auf ein Buch ... Doch hier begibt sich der Glaube auf ein falsches Fundament. Dieses heißt ausschließlich Jesus Christus (l. Kor. 3,11)." Doch ist ein solches Ausspielen dieser beiden Schwerpunkte des Glaubens überhauptzulässig? Morgner unterteilt und will neben Christus keinen anderen Mittelpunkt gelten lassen und drängt dadurch die Bibel an den Rand. Ist ein solches Argu­mentieren nicht schon rein methodisch aberwitzig?
   Die Bibel ist ein Nebeneinander von geschriebenem
Wort Gottes (= Bibel) und dem fleischgewordenen
Wort Gottes (= Jesus). Das Neue Testament spricht mit demselben griechischen Wort für „glauben" vom Glauben an Jesus und vom Glauben an die Zuverläs­sigkeit des Alten Testamentes. Was wir von und über Jesus wissen, haben wir aus der Bibel. So rufen uns die Apostel auf, am Wort Gottes, an der Lehre Christi, festzuhalten und Paulus bekennt in Bezug auf das AT, er glaube „allem", was dort geschrieben steht (Apg. 24,14). Durch die Jahrhunderte hindurch haben an Jesus Christus Glaubende ebenso am Geheimnis der Inspiration festgehalten, wie demütig hörend die Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift bezeugt. Weniger ist nicht genug, und – auch wenn einzelne Pietisten es nicht gerne hören – weniger ist nicht schriftgemäß, nicht Geist-gemäß! Autor des Beitrages ist Pfarrer Reinhard Möller (Aesch BL / Schweiz).

         TOPIC  Nr. 03/2009



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Missionsbefehl Jesu kann schon in einem Jahrzehnt komplett erfüllt sein

Der Missionsbefehl „Geht hin und macht alle Völker zu Jüngern" (Matthäus 28,19) kann bereits im kom­menden Jahrzehnt vollendet werden. Davon ist der Präsident des internationalen Missionswerks Campus für Christus, Steve Douglass, überzeugt. Vor Teilneh­mern eines Evangelisationskongresses Ende Januar in den USA begründete Douglass seine Zuversicht mit missionarischen Entwicklungen rund um die Welt. So dadurch schätzungsweise drei Millionen Menschen Christen geworden; in diesem Jahr rechne man mit rund fünf Millionen. Vor zehn Jahren habe es diese Möglichkeit noch gar nicht gegeben. Gott gebrauche auch Handys, um das Evangelium zu verbreiten, etwa durch Kurzmitteilungen (SMS). Der Jesus-Film – eine 1979 entstandene Verfilmung des Lukas-Evangeliums – werde inzwischen in über 1.000 Sprachversionen weltweit gezeigt. Mehr als 2.800 Teams mit über 5.800 Mitarbeitern führen den Streifen in 103 Ländern vor. Über sechs Milliarden Menschen haben den Film gese­hen oder die Hörspiel-Version gehört; annähernd 226 Millionen haben dadurch entscheidende Impulse zum Glauben an Jesus Christus erhalten. Douglass wies ferner darauf hin, dass sich die christliche Botschaft besonders schnell in einst verschlossenen oder der Mission feindselig eingestellten Regionen verbreite, etwa im Nahen Osten, in China und Indien.

       TOPIC  Nr. 03/2009



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 Regierungen bereiten sich auf Chaos vor

Nach Ansicht des dienstäl­testen Ministerpräsidenten in der Europäischen Union (EU),des Luxemburgers Jean-Claude Juncker, wird sich die Krise in Europa in den kommenden Wochen deutlich verschärfen. In einem Interview mit dem Online-Dienst der Zeitung Die Welt (17.03.09) sagte Juncker: "Ich fürchte, dass es nach der Finanz- und Wirtschaftskrise in Kürze eine soziale Krise geben wird, die vor allem durch Massenarbeitslosigkeit geprägt sein wird und Einkommensverluste für viele Menschen bedeutet. Dies kann dazu führen, dass das Vertrauen in das politische System deutlich zurückgeht. Daraus könnte ein explosives Gemisch mit dramatischen Folgen für Europa entstehen." Auf dieses explosive Gemisch bereiten sich derzeit Regierungen in Europa vor.
   Im März warnte der britische Inlands-Geheimdienst MI5 vor einem „Sommer der Unzufriedenheit" mit großen zivilen Unruhen auf der Insel. Dafür wurde bereits ein Notfallplan (Contingency Plan) entwickelt, der auch den Einsatz der Armee vorsieht. Superintendent David Hartshorn — in Großbritannien als oberster Polizist zuständig für die öffentliche Ordnung — warnte schon im Februar vor wütenden und gewaltigen Protesten, die sich im Sommer vor allem gegen Banken richten könnten. Wie TOPIC aus Frankreich erfuhr, sollen sich dort noch dienstfähige Polizisten im Ruhestand bis zum 20. Juni wieder dienstfähig melden. In Italien patrouillieren schon seit 2008 Soldaten in Städten, um öffentliche Einrichtungen zu schützen. In Deutschland laufen die Vorbereitungen für Reaktionen auf Aufstände fast unbeachtet von der Öffentlichkeit. Seit 2008 werden alle Fahrzeuge der Feldjäger mit folgendem Aufdruck versehen: „Feldjäger Notruf Bundesweit — rund um die Uhr Telefon 01803 - 90 - 9999; Bw [ = Bundeswehr intern, die Red.] 90-9999". Die Feldjäger sind die Militärpolizei der Bundeswehr, die nun jeder Bundesbürger anrufen kann. Doch zu welchem Anlass sollen die Soldaten gerufen werden? Auf der Internet-Seite der „Streitkräftebasis", zu denen die Feldjäger gehören, ist zur "Notfallrufnummer" Folgendes zu lesen: „Sie wundern sich, warum auf den Straßen in ihrer Umgebung Absperrungen durch die Militärpolizei der Bundeswehr vorgenommen wurden? Die Feldjägertruppe steht bundesweit mit Antworten zur Verfügung."
   Dass dies wohl nicht der einzige Anlass sein kann, ergibt sich auch aus einer neuen Aufgabenstellung, die den Feldjägern zugefallen ist. Die Militärpolizei soll auch eingesetzt werden bei der „Kontrolle von Menschenmengen und gewalttätigen Ausschreitungen". Seit 2006 existieren fünf Feldjägerkompanien, die ganz speziell für Aufstände geschult wurden. Darunter gibt es „Greif- und Rückholtrupps", die Rädelsführer gezielt fassen und festsetzen sollen. Geht die Bundeswehr davon aus, dass es zu Aufständen in Deutschland kommt und deshalb die Feldjäger für Ruhe und Ordnung sorgen müssen — und deshalb von den Bundesbürgern auch angerufen werden können? Ein Sprecher der Feldjäger bestritt in einem Interview mit TOPIC allerdings den Einsatz der Feldjäger für polizeiliche Aufgaben im Inneren — sie würden nur für militärische Zwecke eingesetzt. Ebenfalls von der Öffentlichkeit kaum bemerkt, hat die Bundeswehr eine Struktur aufgebaut, mit der in wenigen Tagen Soldaten in Rathäusern und Landratsämtern das Kommando übernehmen können. Angeführt von einem Oberstleutnant der Reserve, sind Trupps von 12 Reservisten vorgesehen, die dann in die Rathäuser einrücken. Diese Kommandos sind eingebunden in Kreisverbindungs-Kommandos (KVK) und unterstehen dem „Streitkräfte-Unterstützungskommando" in Köln und dem Bundesverteidigungsminister in Berlin. Bundesweit stehen derzeit 5.500 KVK-Reservisten bereit, die rund um die Uhr erreichbar sein müssen - natürlich nur für Katastrophenfälle, wie es offiziell heißt. Doch wie definiert man einen Katastrophenfall?
   Bekannt geworden sind diese Informationen, weil sich der Leiter der Berufsfeuerwehren in Nordrhein-Westfalen dagegen verwahrte, dass die Bundeswehr Führungsfunktionen im Katastrophenschutz übernehmen soll. In diesem Zusammenhang offenbarte der Feuerwehr-Leiter, dass die Bundeswehr bei Einsätzen im Inneren wohl sehr stark auf Reservisten setzt – und das sind mindestens eine Million Männer im Alter bis zu 60 Jahren. Beobachtern der Bundeswehr fällt auch auf, dass die Mehrzahl der Reservistenübungen auf Feldjäger-Schulen und bei den Pionieren abgehalten wird. Das deutet auf einen Einsatz im Inneren hin.
   Zwar darf die Bundeswehr laut Grundgesetz nur in ganz besonderen Notfällen im Inneren eingesetzt werden, doch diese Vorschrift wird mehr und mehr aufgeweicht. Wie zwei Kleine Anfragen der Partei Die Linke Anfang 2009 im Bundestag ergaben, übernimmt die Bundeswehr zunehmend Polizeiaufgaben. In der Antwort der Bundesregierung ist davon die Rede, dass seit Anfang 2005 Militärkommandos mindestens 927 Mal in Rathäusern, Fußgängerzonen oder Stadien das Kommando übernommen hätten. Sollte es im Sommer zu Aufständen in Deutschland kommen, wird diese Zahl katapultartig in die Höhe schnellen.      

         TOPIC  Nr. 04/2009



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ARF und Gassmann trennen sich

Die evangelikale Arbeitsgemeinschaft für Religiöse Fragen (ARF) und ihr bisher hauptamtlicher Beauf­tragter für Weltanschauungsfragen, der promovierte Theologe und Publizist Lothar Gassmann, gehen nach zehn Jahren Zusammenarbeit ab 01. April 2009 getrennte Wege. Hintergrund der Trennung sind unterschiedliche Auffassungen zum Inhalt der Vierteljahres-Zeitschrift Zeitjournal, die die ARF herausgibt und deren Schrift­leiter Gassmann war. Gassmann wollte mehr gezielte innerevangelikale Kritik präsentieren – z. B. auch am Kurs der Deutschen Ev. Allianz (DEA) –, was die ARF, hauptsächlich durch ihren Geschäftsführer Ernst-Martin Borst, ablehnte. Wie Borst in einem Gespräch mit TO­PIC erklärte, sei es nicht in erster Linie um innerevange­likale Kritik gegangen, sondern um die Art und Weise, wie sie vorgebracht worden sei. Borst: „Man muss nicht immer gleich Ross und Reiter nennen, aber das wollte Gassmann." Gassmann selbst erklärte gegenüber TOPIC, er habe diesen neuen Kurs der ARF mit seinem Gewissen nicht mehr vereinbaren können. Dennoch betonen beide Seiten, dass man sich friedlich getrennt habe. Auch unter den Vereinsmitgliedern der ARF gab es wegen der publizistischen Aufarbeitung evangelika­ler Entwicklungen Meinungsverschiedenheiten, sodass der 2. Vorsitzende der ARF zurücktrat und weitere Mitglieder ihren Austritt angekündigt haben. Wie Borst gegenüber TOPIC erklärte, werde es im April zu einer Neuausrichtung der ARF kommen. Es könne auch sein, dass man die Tore schließen müsse.
  Nach Erkenntnissen von TOPIC soll die ARF in einer „Arbeitsgemeinschaft für Weltanschauungsfragen" aufgehen, die auf der Glaubensbasis der ev. Allianz arbeiten wird. Ein der ev. Allianz nahe stehender Evan­gelikaler wird sie voraussichtlich managen. Gassmann selbst will seine Arbeit in einem neuen Verein fortsetzen, ist aber erst einmal arbeitslos. Der neue Verein heißt Christlicher Gemeindedienst e. V und ist von Gassmann und seiner Ehefrau und einigen Mitgliedern seiner Gemeinde „Christen in Pforzheim" gegründet worden. Gassmann plant, eine neue Zeitschrift herauszugeben. Sie soll „Der schmale Weg" heißen.

       TOPIC  Nr. 04/2009

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 siehe auch im Internet unter: www.l-gassmann.de

Aktueller Hinweis: Am 31.3.2009 endete die Zusammenarbeit zwischen Dr. Gassmann und der ARF. Seit 1. April 2009 ist Lothar Gassmann arbeitslos (mehr dazu unter: >Ãœber mich  >Newsletter). Der neu gegründete Christliche Gemeinde-Dienst (CGD) e.V. in Pforzheim würde ihn als Prediger, Evangelist, Weltanschauungs- und Lehrbeauftragten anstellen, falls und sobald sich genügend Christen finden, die die Reichgottes-Arbeit von Dr. Gassmann und seiner Familie finanziell unterstützen. Steuerlich abzugsfähige Spenden können mit dem Vermerk "Gassmann" ab sofort auf folgendes Konto eingezahlt werden:

Christlicher Gemeinde-Dienst
Konto-Nr. 7238967
Sparkasse Pforzheim-Calw
BLZ 666 500 85



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Ex-Beatles sangen für die Verbreitung von okkulten Techniken unter Kindern

   Am 4. April 2009 kam es in der New Yorker Radio City Music Hall zu einem besonderen Ereignis in der Pop-Welt. Die beiden ehemaligen Beatles Paul McCartney und Ringo Starr sowie der britische Folk-Musiker Donovan musizierten nach 40 Jahren erstmals wieder zusammen. Der Erlös des Benefiz-Konzertes wurde der David Lynch Foundation zur Verfügung gestellt. Diese Stiftung wurde von dem weltberühmten Filmemacher David Lynch gegründet und hat die Aufgabe, Kinder in Transzendentaler Meditation (TM) zu unterrichten. Heranwachsende sollen lernen, mit dieser okkulten Technik aus dem Hinduismus „Herr über Stress und Gewalt zu werden und Frieden und Erfolg in ihrem Leben voranzubringen". Wie der Stiftungs-Sprecher Steve Yelin erklärte, seien bereits weltweit 60.000 Kinder durch TM-Trainingsprogramme gelaufen. Das Ziel der Stiftung ist es, mindestens eine Million Kinder in TM zu trainieren. Auch hierzulande ist die amerikanische David Lynch Foundation aktiv. In Österreich will die Stiftung 10.000 Kindern ein Stipendium zur Verfügung stellen, die mit Lernproblemen zu tun haben oder unter Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) leiden.
   Die TM beansprucht, eine wissenschaftliche und weltanschaulich neutrale Methode für Stressabbau, Leistungssteigerung, Entwicklung übernatürlicher Fähigkeiten u. ä. zu sein. In Wirklichkeit verbindet sie westliches Glücks-, Konsum- und Fortschrittsdenken mit okkulten Techniken und hinduistischen Glaubensvorstellungen. Ziel von TM ist es, die Vereinigung des menschlichen mit dem absoluten Sein oder „Gott" durch Einweihung und Meditation zu erlangen. Daraus sollen unbegrenzte Energien und Möglichkeiten fließen. Die Einweihung erfolgt – dem Einzuweihenden Gottheiten und Meister, indem der TM-Lehrer diese auf Sanskrit beschwört. Die Meditation beruht auf einem geheim zu haltenden Mantra (abgekürzter hinduistischer Göttername mit magischer Wirkung), das ein Kraftfeld geistiger Energie im Meditierenden und seiner Umgebung errichten soll.
   Am 1.1.1958 gründete der Hindumönch Maharishi Mahesh Yogi (geb. 1918, gest. 2008) in Madras/Indien die Bewegung „Spiritual Regeneration Movement". Sie wurde bald darauf im Westen unter dem Namen ihrer Technik „Transzendentale Meditation" bekannt. Sowohl die Ex-Beatles als auch Donovan und Lynch erlerntenim Ashram (Klosteranlage) von Maharishi die TM und praktizieren sie.

       TOPIC  Nr. 05/2009



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Wird das Volk rebellieren?

   Die Bundespräsident-Kandidatin Gesine Schwan hat es gesagt, DGB-Chef Sommer hat es gesagt, und auch Josef Ackermann von der Deutschen Bank hat davor gewarnt: In Deutschland könnte es bald zu sozialen Unruhen kommen. Bundeskanzlerin Merkel hält sich derweil die Ohren zu, weil sie für derlei Pessimismus keinen Anlass sieht. Das ist erstaunlich, denn die Anlässe sind bereits in zahlreichen Büchern und Zeitungsartikeln ausführlich beschrieben worden und mittlerweile regt sich ob solcher Ignoranz unserer Volksvertreter sogar Unmut bei Gesellschaftswissenschaftlern. So erklärte der Soziologe Prof. Klaus Dörre Mitte April in der Berliner Zeitung, er halte die Sorge vor sozialen Spannungen für „sehr begründet". In Kürze werde klar sein, dass die Krise allein durch Kurzarbeit nicht zu bewältigen sei. Außerdem gebe es bereits Spaltungen innerhalb der Arbeiterschaft, „zwischen den Organisierten und denen ohne Lobby, also den Leih-  arbeitern. Dieses Maß an Unsicherheit kann sich zu einer ausgesprochen gefährlichen Situation verdichten." Und dann? Dörre: „Wenn in Deutschland mal Protest ausbricht, dann wird er auch sehr gründlich gemacht. Unter den organisierten Arbeitslosen herrscht bereits sehr radikale Stimmung."
   In ihrem Buch „Brennpunkt Deutschland" (ISBN 978-3-7857-2282-4) beschreiben die Wissenschafts­ und Wirtschaftsjournalisten Marita Vollborn und Vlad Georgescu die Entwicklungen, die ihrer Ãœberzeugung nach zwangsläufig zu Aufständen in Deutschland führen werden. Diese Fleißarbeit mit einer Fülle von Zahlenbelegen und beinahe 400 Quellenangaben liest man mit umso größerer Bestürzung, als sie kurz vor Ausbruch der Finanzkrise erschienen ist, also deren Folgen noch gar nicht einbezieht. „Die im Namen von Globalisierung und Wirtschaft durchgeführten Reformen", so die Autoren, hätten „nicht nur ein real existierendes Heer von sieben Millionen Menschen [das ist die tatsächliche Zahl aller Arbeitslosen, die Red.] ohne Arbeit hervorgerufen. Sie haben auch zum De-facto-Zusammenbruch der Mittelschicht geführt." Und das werde dramatische Auswirkungen haben.
   Die Wirkkraft der kommenden Aufstände werde „weit höher sein als die der vergangenen, großen sozialen Revolutionen". Denn nicht einfach das „gemeine Proletariat" werde sich erheben – die Revoluzzer von morgen seien „arbeitslose, verarmte, aber gut ausgebildete Eliten, die sich nicht mehr für die Gesellschaft, sondern gegen sie einsetzen". (Inzwischen sind fast zehn Prozent der Niedriglohn-Bezieher Akademiker!) Diese Menschen nehmen die statistischen Tricksereien und die Manipulationen in den Medien, mit denen das Volk auf der Linie der angeblichen „Reformen" gehalten werden soll, durchaus wahr. Sie wissen, dass die Reallöhne in Deutschland – in dramatischem Unterschied zur Steigerung der Einkommen und Vermögen von Konzernen und begüterten Bürgern – zwischen 1995 und 2005 zurückgegangen sind, eine Entwicklung, die Deutschland den letzten Platz in der Riege der 15 alten EU-Staaten eingebracht hat. Sie durchschauen die immer unverfrorenere Selbstbedienungsmentalität, mit der höchste politische Mandatsträger ihr Amt zum persönlichen Vorteil zu nutzen wissen, während sie das Volk im Zusammenspiel mit der Wirtscharts- und Finanzelite über Generationen sozusagen in finanzielle Geiselhaft nehmen: Kaum sind die Kasino- und Zockerverluste in Nacht- und Nebelaktionen mit Hilfe von Steuergeldern aufgefangen, wird dem Rest der Bevölkerung in einer arglistigen Logik erklärt, nun müsse aber ganz, ganz kräftig gespart werden, weil man ja soviel Schulden habe. Warum, bitte, soll man da noch zur Wahl gehen? Die Autoren zählen beispielhaft auf, für welche
schreibreform, Einführung des Euro, Umgestaltung der Bundeswehr, EU-Osterweiterung ... Sie begründen ausführlich, dass die Wahlen auf allen Ebenen unserer Gesellschaft längst nicht mehr von „Protestwählern" boykottiert werden, wie politische Mandatsträger die Wahlenthalter bequemlicherweise nennen, sondern von einer rasch zunehmenden Zahl solcher Menschen, die unserem Gemeinwesen tief enttäuscht und verbittert endgültig den Rücken gekehrt hat.

       TOPIC  Nr. 05/2009



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Das Vermächtnis der Eta Linnemann

   Sie sorgte für Aufsehen mit ihrer radikalen Kehrtwende von einer Verfechterin der historisch-kritischen Bibelauslegung zur entschiedenen Gegnerin: Am 9. Mai ist die emeritierte Theologie-Professorin Eta Linnemann, Schülerin des Neutestamentlers Rudolf Bultmann(1884 - 1976), im Alter von 82Jahren in Leer (Ostfriesland) gestorben.
   Die Bibel war früher für die Theologie-Professorin weder Gottes Wort noch verbindliche Wahrheit! Und in diesem Sinne prägte sie Studierende der Theologie in Braunschweig und Marburg – bis Gott ihr Leben 1977/78 radikal umkrempelte. Linnemann bekehrte sich zu Jesus Christus. Öffentlich und unzweideutig sagte sie sich danach von der historisch-kritischen Theologie los. Sie vernichtete ihre eigenen bibelkritischen Werke, und fortan las sie die Heilige Schrift mit anderen Augen. „Nach wie vor erachte ich alles, was ich gelehrt und geschrieben habe, bevor ich Jesus mein Leben übergab, für einen Dreck", schrieb sie 1985 – und sie bat ihre Leser, dementsprechend ihre früheren Publikationen im Müll zu entsorgen.
   Nach der Bekehrung begann für die zierliche Frau eine rege Lehr- und Vortragstätigkeit: Engagiert, aus eigener persönlicher Erfahrung und aus tiefer Betroffenheit klärte sie über die Konsequenzen bibelkritischer Schultheologie auf. Zur Kritik an einer fundamentalistischen Bibelauslegung sagte Linnemann: „Gefährlich ist es nicht, das irrtumsfreie Wort Gottes wortwörtlich zu nehmen, gefährlich ist es, das nicht zu tun."
   Diese Ãœberzeugung, zu der sie kompromisslos undentschieden stand, führte in den letzten Jahren zu Konflikten innerhalb der evangelikalen Bewegung im deutschen Sprachraum. Mit Betroffenheit bemerkte sie,dass jüngere evangelikale Theologen mit Elementen und Ideen bibelkritischer Methoden und Theorien sympathisierten. Sie konnte nicht verstehen, dass Pastoren und Älteste von Gemeinden Jugendliche nicht vom Weg an die theologischen Fakultäten staatlicher Universitäten abhielten. Und sie war schockiert, dass evangelikaleVerbände, Bibelschulen und Seminare sich mit nicht-christlichen Universitäten verbanden und dabei offensichtlich Kompromisse eingingen. Eta Linnemann konnte nicht schweigen – und das aus Verantwortung vor Gott und aus Verantwortung gegenüber der christlichen Gemeinde! Sie erkannte, wie namhafte evangelikale Theologen an einzelnen Stellen auf bibelkritische Methoden hereingefallenwaren. Sachlich fundiert und mit Herzblut bezog sie in ihren Publikationen deshalb Stellung z.B. gegen Veröffentlichungen von Prof. Dr. Armin D.Baum (Freie Theologische Hochschule/FTH Gießen), Prof. Dr. Eckhard Schnabel (Trinity Evangelical Divinity School, Chicago/USA) und Dr. Heinzpeter Hempelmann(Theologisches Seminar Liebenzell). Als es dann erste Anzeichen dafür gab, dass die Freie Theologische Akademie (FTA) Gießen in Zusammenhang mit dem Anerkennungsverfahren als Hochschule ihr Bekenntnis zur Irrtumslosigkeit der Bibel abschwächen würde, da wandte sie sich noch einmal warnend an deren Rektor, Prof. Dr. Helge Stadelmann.
   Wie Eta Linnemann dem Herausgeber von TOPIC im letzten Jahr erzählte, habe ihr Gott bei ihrer angegriffener Gesundheit noch einmal eine Woche lang „besondere Kräfte" geschenkt, um der Leitung der FTA klar zu machen, auf welchem gefährlichen Abweg sie sich befinde, nachdem sie das klare und eindeutige FTA-Glaubensbekenntnis von 2004 verändert habe. Die FTA hatte im Zuge des staatlichen Anerkennungsverfahrens 2007 (staatliche Anerkennung als FTH Oktober 2008) ein neues Bekenntnis vorgelegt.
   In einem über 10-seitigen Schreiben listete Linnemann akribisch auf, wo es aus ihrer Sicht zu Dammbrüchen gegenüber der 2004er Version gekommen war. So stand 2004 noch folgender Passus im FTA Bekenntnis: „Die Heilige Schrift hat als Gottes eigenesWort, das von Menschen geschrieben wurde, die vom Heiligen Geist zugerüstet und geleitet wurden,in allen Fragen, die sie anspricht, göttliche Autorität: Ihr muss als Gottes Unterweisung in allem geglaubt werden, was sie bekennt; ihr muss als Gottes Gebot gehorcht werden, in allem, was sie fordert; sie muss als Gottes Unterpfand in allem ergriffen werden, was sie verheißt." In der 2007er Version lautet dies so: „Die Schriften, in denen dieses prophetische und apostolische Gotteswort aufgezeichnet wurde, gelten mit Recht als heilige Schriften, die von Gott inspiriert sind, durch die Gottes Geist redet und die Glauben verdienen. Diese Schriften bilden den Kanon des Alten und Neuen Testaments."
   Linnemanns Kommentar dazu: „Die klare Aussage wird verwässert. An die Stelle von ,Gottes eigenemWort' tritt das ,prophetische und apostolische Gotteswort'. Gott wird nicht mehr erlaubt, als Subjekt zurSprache zu kommen. Die Schriften sind nicht mehr, sondern sie gelten nur noch als heilige Schriften; dass sie von Gott inspiriert sind, dass Gottes Geist durch sie redet und dass sie Glauben verdienen ist unter diesen subjektiven (= persönlichen) Vorbehalt gestellt. Die subjektivierende Redeweise entspricht voll und ganz den historisch-kritischen Gepflogenheiten."
   Ein anderes Beispiel: In der Bekenntnisfassung von 2004 findet sich folgende Ãœberzeugung: „Die Autorität der Schrift wird unausweichlich beeinträchtigt, wenn diese völlige göttliche Inspiration in irgendeiner Weisebegrenzt oder missachtet oder durch eine Sicht der Wahrheit, die der Sicht der Bibel von sich selbst widerspricht, relativiert wird. Solche Abweichungen führen zu ernsthaften Verlusten sowohl für den einzelnen, als auch für die Kirche."
   Ein entsprechender Passus fehlt in der 2007er Fassung. Dafür findet sich Folgendes: „Die Heilige Schrift ist dem Glauben und dem forschenden Verstand in Gestalt sprachlich-geschichtlichen Menschenwortes gegeben. Um zu verstehen, was Gott sagen will, muss der Ausleger ermitteln, was die biblischen Schriftsteller wirklich sagen wollten." Eta Linnemann schreibt zu dieser Betrachtungsweise: „Das Bekenntnis, dass der Heilige Geist die Schrift sowohl durch sein inneres Zeugnis beglaubigt, als auch, indem er unseren Verstand erleuchtet, wurde verworfen und an ihrer Stelle das Grunddogma der historisch-kritischen Theologie gesetzt, dass nur der professionelle Ausleger in der Lage ist zu ermitteln, was die Schrift sagt, indem er die Frage stellt, was der Autor seinen ursprünglichen Lesern sagen wollte. Den Heiligen Geist braucht erdazu nicht." Fazit: Gottes Wort wird begrenzt und relativiert.
   Folgerichtig fehlt auch ein Passus in der 2007er Fassung komplett, der 2004 so niedergeschrieben wurde: „Der Heilige Geist, der göttliche Autor der Schrift, beglaubigt sie sowohl durch sein inneres Zeugnis, als auch, indem er unseren Verstand erleuchtet, um ihre Botschaft zu verstehen."
   Linnemann schreibt weiter dazu: „ ... als ob Gottnicht in der Lage wäre, sich auch heute durch seinWort selbst in einer mangelhaften Ãœbersetzung einem Menschen zu offenbaren. Damit soll keine schlechte Ãœbersetzung gerechtfertigt werden ... Die Heilige Schrift ist nicht nur das Zeugnis seiner Offenbarung. Gottselber offenbart sich heute noch durch sie. Wir sind nicht angewiesen auf die kritischen Operationen einer Theologenzunft, für die durch die neue Formulierung Raum geschaffen wird."
   Linnemann bringt ihre Erkenntnis in Bezug auf den Vergleich der FTA-Bekenntnisse aus 2004 und 2007 ziemlich unverblümt und messerscharf auf den Punkt: „Die Unterschiede zwischen beiden Fassungen sind so stark, dass man sagen muss: Was 2004 bekannt wurde, wird 2007 verleugnet. Was man 2004 mit Empörungen zurückgewiesen hätte, wird 2007 als Glaubensgrundlage vorgelegt."

   Die Sehweise der FTH zur Veränderung ihres Bekenntnisses finden Sie in einem Aufsatz des Rektors Prof.Dr. Helge Stadelmann in der Zeitschrift„ Bibel und Gemeinde" 01/09 (Bestelltelefon 030/440392-53;E-Mail: kontakt@bibelbund.de

       TOPIC  Nr. 06/2009



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Antichristliches nimmt rasant zu

   Das mehr oder weniger angenehme Leben von Christen in Europa neigt sich dem Ende zu. Nicht nur, dass Spott und Hohn eine neue Qualität erreichen, mittlerweile kostet es auch etwas, Christ zu sein.
   So mehren sich im britischen Gesundheitswesen die Fälle, in denen Beschäftigte wegen ihres christlichen Glaubens ihren Arbeitsplatz verlieren. Beispielsweise wurde der Krankenpfleger Anand Rao vom staatlichen Gesundheitsdienst NHS in Leicester (Mittelengland) entlassen, nur weil er einer Patientin in einem Rollenspiel  empfahl, zum Stressabbau doch einmal in die Kirche zu gehen. Laut einer Richtlinie des Gesundheitsministeriums werden Missionierungsversuche von Ärzten oder Pflegepersonal als Belästigung oder Einschüchterung angesehen. Sie können mit Disziplinarmaßnahmen geahndet werden.
   Doch solche Fälle gibt es nicht nur in England. In der Schweiz wurde Ingrid Möller nach 17-jähriger Tätigkeit im Pflegedienst gekündigt, weil sie angeblich eine Pensionärin in einen Gottesdienst und zu einer Pfingstfreizeit eingeladen hatte. Doch wie ihr Mann, der bekannte Pfarrer und Publizist Reinhard Möller, in seinem „Dankes- und Freundesbrief" schrieb, sei der Sachverhalt etwas anders gewesen. Dennoch, Ingrid Möller verlor direkt oder indirekt wegen ihres Christseins den Job.
   An vielen Stellen weht Christen, vor allem bibeltreuen Christen, ein zunehmend scharfer Wind ins Gesicht. Eine Gruppe von Christen beispielsweise aus Hannover durfte eine Ausstellung zu den Weltreligionen in einem öffentlichen Freizeitheim der Stadt Hannover nicht durchführen, weil in der Rubrik „Christentum" vermerkt war, das Evangelium sei „die richtige Botschaft".
   Eine politisch nicht korrekte Botschaft enthält demnach wohl auch das Buch von Dr. Lothar Gassmann mit dem Titel „Diktatur Europa? Was darf man in Europa noch sagen?" Ein holländischer bibeltreuer Verlag lehnte die bereits abgeschlossene holländische Ãœbersetzung des Gassmann-Buches ab, weil dort eine zu scharfe Kritik an Homosexuellen vorkomme. Es drohten bei Veröffentlichung Proteste und Prozesse.
   Wie scharf mittlerweile die Proteste aus der Homo-Bewegung sind, zeigte ein christlicher Psychotherapie-Kongress mit über 1.000 Teilnehmern Ende Mai in Marburg. Weil unter den Teilnehmern auch Mediziner und Therapeuten vertreten waren, die Homosexualität für heilbar halten, kam es zu massiven Protesten aus der Homo- und Linksszene. 1.000 Demonstranten zogen während des Kongresses durch Marburg und schwenkten Transparente, auf denen u. a. stand „Wirsind hier, um eure religiösen Gefühle zu verletzen". Daneben war ein Schwein abgebildet, das an einem Kreuz hing. Nach der Demonstration, die friedlichverlief, tanzten etliche Demonstranten noch durch die Straßen Marburgs und schrien: „Hätt' Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben." Was Marburger Bürger besonders schockte, waren auch antichristliche Graffitis an Wänden, die eine Kreuzigungsszene mit einem Schwein zeigten. Das Ganze war untertitelt mit „Jesus du Opfer".
   Dass diese antichristliche Stimmung nicht nur auf der Straße, sondern auch andrenorts um sich greift, darauf verwies jetzt der südwestfälische Europa-Abgeordnete Peter Liese (CDU). Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Olsberg (Hochsauerland) sagte er, es gebe im Euro­paparlament „sehr viele", die nicht nur gegen christliche Werte seien, sondern sie auch bekämpften.

       TOPIC  Nr. 06/2009



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Ab Sommer: Massenarbeitslosigkeit weltweit

   Derzeit bietet sich für den aufmerksamen Leser ein aberwitziges Bild, wenn er die Wirtschaftsteile der Zeitungen studiert: Da wird einerseits davon gesprochen, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise bald überwunden sein werde, andrerseits liest man von dramatischen Einbrüchen in der Exportwirtschaft und steigenden Arbeitslosenzahlen. So prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Juni für Deutschland einen Stand von 5,1 Millionen Arbeitslosen bis Ende 2010. Wie ist das zu verstehen?
   Betrachtet man die Politiker oder die sogenannten Experten mit Professorentitel, die in den Medien immer wieder zu Wirtschaftsproblemen befragt werden, so stößt man oft auf dieselben Namen. Noch vor drei Jahren behaupteten diese „Experten", alles stünde in der Weltwirtschaft zum Besten. Vor zwei Jahren postulierten sie, es gäbe kein Risiko einer schweren Krise. Jetzt sagen sie, alles sei unter Kontrolle und es werde bald aufwärtsgehen. Nur wenige haben den Mumm, es so auszudrücken wie der Linzer Volkswirt Friedrich Schneider. Er war bis vor Kurzem Vorsitzender der größten Vereinigung von Wirtschaftswissenschaftlern im deutschsprachigen Raum – des Vereins für Socialpolitik. In einem Interview mit der Zeitung Financial Timer Deutschland sagte Schneider: „Ich sehe unsere Zunft in einer beträchtlichen Krise. Manche Kollegen verneinen das noch immer. Ich finde das zynisch. Dabei zeigt sich gerade jetzt, dass Wirtschaftswissenschaftler auf viele Fragen unzureichende Antworten haben. Oft können wir gar nichts Konkretes sagen ... Ganz zu schweigen von Vorschlägen, wie wir sie [die Krise] lösen können ... die Krise hat uns alle überrascht, wir sind alle sprachlos."
   Ãœberhaupt nicht sprachlos ist die französische Denkfabrik Europe2020, über deren Analysen TOPIC schon mehrfach berichtete. Sie prognostiziert ab Sommer 2009 eine weltweite Massenarbeitslosigkeit und eine rasche Verarmung großer Teile der bisher wohlhabenderen Weltbevölkerung.
   Ab Sommerende 2009 werde zunächst eine Massenarbeitslosigkeit die USA, Großbritannien, Irland und Spanien treffen. Dann sollen ab Herbstende 2009 China, Süd-Ost-Asien, Latein-Amerika folgen, die neuen EU-Mitgliedsstaaten, dieTürkei, der Mittlere Osten und Afrika. Ab Winter 2009/2010 seien dann die Eurozone (also auch Deutschland), Dänemark, die Schweiz, Schweden und Japan dran.
   Europe 2020 begründet diese düsteren Aussichten wie folgt: Die Arbeitslosenstatistik in den USA habe z. B. im Mai 2009 „nur" eine Steigerung von weiteren 345.000 Arbeitslosen ausgewiesen. Befragt wurden jedoch nur bestimmte Unternehmen, die Arbeitsplätze strichen. Für dieselbe Statistik wurden aber auch US-Haushalte untersucht, und da kam eine ganz andere Zahl heraus: 787.000 Menschen verloren allein im Mai 2009 in den USA ihre Arbeit (im Juni etwa noch einmal so viel). Doch diese Zahl sei nur ganz versteckt am Schluss des statistischen Zahlenmaterials untergebracht gewesen. Weiter führt Europe2020 an, dass US-Präsident Obama mit seinen Konjunkturprogrammen schnell drei Millionen Jobs schaffen wollte. Bisher sind aber gerade mal läppische150.000 entstanden.
   Ein verschärftes zusätzliches Problem haben die Arbeitsmärkte in China, Asien und im Mittleren Osten. Zigmillionen (allein in arabischen Ländern 3,9 Millionen) junge Menschen verlassen 2009 die Schulen und werden Arbeit suchen – doch es gibt sie nicht, da auch dort wegen des Einbruchs im Welthandel massenweise Stellen gestrichen werden. Allein in China haben in den letzten Monaten Hunderttausende Firmen dicht gemacht. Laut Europe2020 wird es zum ersten Mal in der modernen Geschichte so sein, dass für all diese jungen Arbeitssuchenden kaum Arbeit da ist.
   Warum es ab Sommer zu einer raschen Verarmung von Millionen von Menschen weltweit kommen wird,begründet die französische Denkfabrik ganz einfach:
Sowohl in den USA als auch in einigen europäischen Ländern läuft im Herbst für Millionen von Menschen der Zeitraum der Arbeitslosenunterstützung ab. Für die jungen Leute aus China oder den asiatischen Ländern, die auf den Arbeitsmarkt drängen, aber noch nie gearbeitet haben, wird es überhaupt keine sozialeUnterstützung geben.
  
Kommentar der französischen Denkfabrik zu dieser beängstigenden Entwicklung: „Diese Welle der Massenarbeitslosigkeit wird natürlich eines der wichtigstenPhänomene im Prozess des Zerfalls der öffentlichen Ordnung in den einzelnen Staaten wie auch des globalen Systems insgesamt sein, dessen Beginn wir schon 2000 vorhersagten."

     TOPIC  Nr. 07/2009



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Wie Anselm Grün Tod und Auferstehung Jesu Christi versteht

   Der Benediktiner-Mönch Anselm Grün gehört zuden meistgelesenen angeblich christlichen Autoren der Gegenwart. Und weil das so ist, werden seine Publikationen auch in evangelikalen Kreisen angeboten und beworben. Dadurch wurde er auch in der evangelikalen Szene bekannt.
   Jetzt ist der berühmte Pater auch für das Programm des „Christlichen Gesundheitskongresses" im Januar 2010 in Kassel eingeplant. Er wird neben bekannten Größen aus der evangelikalen Welt wie dem Leiter der Vineyord-Gemeinde in Bern, Martin Bühlmann, der Evangelistin Christina Brudereck, dem Leiter der „Geistlichen Gemeinde-Erneuerung" im Bund Ev.-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten und Brüdergemeinden), Dr. Heinrich Christian Rust, dem Chefarzt der Klinik Hohe Mark, Dr. med. Martin Grabe, und dem Chefarzt für Psychosomatik in der Klinik SGM im Schweizer Langenthal, Dr. med. Rene Hefti, sprechen. Im Einladungsprospekt zum Gesundheitskongress findet man auf der ersten Seite u.a. folgende Aussage: „Jesus hat Hoffnung gestiftet, die alle Grenzen des Lebens übersteigt." Wie wahr. Deshalb ist es unverständlich, dass man einen – im biblischen Licht betrachtet – Heiden wie den katholischen Pater Anselm Grün einlädt.
   Seit einiger Zeit gibt Anselm Grün den „Einfach Leben-Brief" heraus, in dem er Tipps für ein einfaches Leben nach christlichen Regeln weitergibt. In derAusgabe 3/2008 beschreibt er in einem Artikel mit der Ãœberschrift „Erlösung erfahren", wie er Tod und Auferstehung Jesu Christ versteht.
   Für Grün ist Jesus nicht gestorben, um die ganz persönliche Schuld und Sünde des Menschen zu tilgen,um damit die Voraussetzung für Buße und Errettung zuschaffen. Er schreibt: „Der Kern der biblischen Botschaft ist: Gott vergibt uns die Schuld, weil er Gott ist, weil er barmherzig und gnädig ist. Und nicht, weil Jesus am  Kreuz gestorben ist." Im weiteren Verlauf des Artikels führt Grün aus, dass es schon wichtig gewesen sei, dass Jesus gestorben ist, denn „dass Jesus am Kreuz sterben musste, hat mit Feigheit, Macht, Brutalität und letztlich Schuld zu tun. Am Kreuz wurde die Sünde der Welt, mit ihren Intrigen und Machtspielen, offensichtlich." Letztlich sei Jesu Tod ein Spiegel für das, was den bösen Menschen ausmache. Doch Gott sei Liebe, so Grün, und schenke uns die Kraft, uns selbst anzunehmen, so wie wir sind. Grün schreibt: „Wir, die wir uns als unannehmbar erfahren, werden durch den Blick auf Kreuz und Auferstehung Jesu befähigt, uns selbst anzunehmen ..."
   Welche eindeutige Haltung Grün zum echten Jesus Christus hat, beschreibt der Pater auch in seinem Buch „Erlösung. Ihre Bedeutung in unserem Leben". Darin heißt es: „Jesus darf nicht als der große Retter verstanden werden ... In manchen Köpfen schwirrt immer noch die Idee herum, dass Gott seinen Sohn sterben lässt,um unsere Sünden zu vergeben. Doch was ist das für ein Gott, der den Tod seines Sohnes nötig hat, um uns vergeben zu können?"

       TOPIC  Nr. 07/2009



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Magnetstürme aus dem All: Steht uns eine Welle schwerer Erdbeben bevor?

   Sowohl Astrophysiker als auch Geologen wie Seis­mologen sind beunruhigt. Seit wenigen Wochen schnellt die Zahl der gefährlichen geomagnetischen Sonnen­stürme in die Höhe. Aber nicht nur das. Es entstehen bisher unerklärliche geomagnetische Stürme, für die die Sonne keine Anzeichen bot. Dazu gesellen sich bedrohliche Erdaktivitäten, die zu schwersten Erdbeben und Vulkanausbrüchen führen können.
   Seit einigen Jahrzehnten weiß die Wissenschaft, dass gewisse Sonnenaktivitäten nach einem 11 –jährigen Zyklus auftauchen. 2000 war der letzte Höhepunkt der Aktivitäten. Der nächste soll 2011/ 2012 sein. Dann schleudert die Sonne gigantische Gaswolken ins All, die elektrisch aufgeladen sind. Die meisten dieser "Sonnenstürme" treffen die Erde nicht – einige allerdings doch. Wenn sie die Erde treffen, haben sie erheblichen Einfluss auf das Erdmagnetfeld und können dazu führen, dass in einer bestimmten Region alles Elektrische ausfällt (s. nächster Bericht). Nach einer langen Zeit der Ruhe hat seit April 2009 die Aktivität der Sonne wieder deutlich zugenommen. Das hat das Röntgenteleskop „Tesis" am russischen Satelliten Koronas-Photon herausgefunden. Wie das russische Physikalische Institut Lebedew (FIAN) mitteilte, sei im Rahmen der Sonnenfinsternis am 23. Juli 2009 ein ungeheuer starker und langer Magnetsturm aufgetaucht, der in polnahen Regionen zu Polarlichtern geführt habe. Normalerweise zeigten Sonnenflecken an, dass ein geomagnetischer Sonnensturm bevorstehe. Doch dieses Mal seien kein Flecken und keine Aktivitätszone auf der Sonne zu entdecken gewesen. Wie FIAN-Mitarbeiter erklärten, seien sie durch diese „Urplötzlichkeit" völlig überrascht worden, und sie hätten auch für den Ursprung dieses geomagnetischen Sturmes keine einleuchtende Erklärung.
   Wie russische Wissenschaftler ebenfalls herausfanden, können Magnetstürme Erdbeben auslösen. Die Forscher untersuchten um das Jahr 2000 herum 350 Magnetstürme und 14.000 (zumeist leichte) Erdbeben in Kasachstan und Kirgisien. Dabei stellten sie fest, dass nach einem Magnetsturm in einigen Gebieten die Erdaktivitäten zunahmen, in anderen aber dafür ab. Ihr Fazit: Magnetstürme können Erdbeben auslösen.
   Diese Erkenntnis macht derzeit Geologen und Seismologen nervös. Denn seit einiger Zeit registrieren sie eine deutliche Zunahme von Erdaktivitäten. Zum Beispiel im San-Andreas-Graben in Kalifornien. Dort ereignete sich 1906 ein verheerendes Erdbeben, das in San Francisco und Umgebung Tausende das Leben kostete und über 300.000 obdachlos werden ließ. Auch an einem ganz anderen Ort „arbeitet" die Erde: vor der griechischen Insel Kreta. Seit Anfang Juli werden dort starke Erdaktivitäten gemessen. Sollte dort im Mittelmeer die Erde stark beben, entstünde ein Tsunami, der die Küsten der Anrainerstaaten des östlichen Mittelmeeres überfluten könnte. Ein solcher Tsunami zerstörte im Morgengrauen des 21. Juli 365 n. Chr. Teile Zentral- und Südgriechenlands, Nordlibyens, Zyperns und Siziliens. Auch das Nildelta war betroffen, wo Schiffe etliche Kilometer ins Landinnere getragen wurden.
   In ihrer August-Ausgabe berichtete die Zeitschrift National Geographics Deutschland noch über eine andere „Zeitbombe", die die Menschheit bedroht: der Supervulkan im amerikanischen Yellowstone-National­park. Die Caldera, eine kesselförmige Struktur über dem Vulkan, hebe sich seit 2004 um acht Zentimeter pro Jahr. Der Vulkan ist also aktiv. Wann wird er ausbrechen? Bei einem nächsten starken Magnetsturm? Wenn er ausbrechen sollte, wird eine ungeheure Menge an Ascheregen Teile der Erde – besonders in den USA – bis zu sieben Meter bedecken und auch das Sonnenlicht nachhaltig trüben mit schweren Folgen für alles Lebendige auf dieser Welt.

     TOPIC  Nr. 08/2009



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Christliche Internet-Seiten gesperrt –steht die totale Zensur bevor?

Das Internet ist aus unserem beruflichen wie privaten Alltag kaum noch wegzudenken. Doch die Vorteile des Netzes begründen zugleich große Gefahren. Alle möglichen Inhalte und Meinungen können verbreitet werden. Auch Inhalte, die nach Gesetzen strafbar sind.
   Aus diesem Grund hat das Bundesjustizministerium eine Initiative in die Wege geleitet, die 2000 mit einer Konferenz begann. Sie trug den Titel „Hass im Internet". Es geht darum, Inhalte – vor allem rechtsextreme – zu bekämpfen, möglichst ganz aus dem Internet zu verbannen. Am 9. Juli 2009 berichtete die Bundesministerin für Justiz, Brigitte Zypries (SPD), in einer Rede über den Zwischenstand der Initiative. Sie sagte u.a.: "Dabei dürfen wir freilich nicht aus den Augen verlieren, dass Freiheit und Demokratie nicht nur von den politischen Extremisten bedroht werden. Auch religiöse Extremisten beleidigen und beschimpfen Andersdenkende bisweilen auf unerträgliche Weise."
   Bei dieser Formulierung von Zypries wird schon deutlich, dass der Begriff Hass mittlerweile viel weiter gefasst wird, als es die eigentliche Bedeutung hergibt: Hass ist die stärkste Form von Abneigung, verbunden mit starken negativen Gefühlen. Am Pranger steht nicht nur der, der hasst, sondern auch der, der einen möglichen Anlass zum Hass liefert – und das kann heute bereits eine lautstark vorgebrachte andere Meinung sein als die allgemein akzeptierte. So verwendete der Spiegel als erstes deutsches Medium 1994 den Begriff „Hassprediger" in einem Bericht über fundamentalistische Christen in den USA. Dort wurde ein Abtreibungsgegner als „Prediger des Hasses" bezeichnet. Will die Bundesregierung all diejenigen aus dem Internet werfen, die Anlass zum Hass geben könnten?
   In diesem Zusammenhang ist ein Projekt mehr als beunruhigend, das 2003 aus der Taufe gehoben wurde. Die staatliche Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) beauftragte den Verein JusProg (Verein zur Förderung des Kinder- und Jugendschutzes in Telemedien e. V.) damit, eine Filtersoftware für das Internet zu entwickeln. Diese Software können Eltern auf dem heimischen Computer installieren, damit ihre Kinder nichts Gefährliches (Pornos, Gewaltdarstellungen etc.) vor die Augen bekommen. Dieses Modellprojekt ist das einzige mit staatlicher Rückendeckung. Wer sich JusProg anschaut, der traut seinen Augen nicht. Hinter dem Verein stehen zwei der größten Internet-Erotikanbieter Deutschlands: die Fundarando GmbH, eine Tochtergesellschaft der freenet AG, und die ORION Versand GmbH & Co. KG. Als Unterstutzer des
e.V.s sind fast alle namhaften Firmen aus der Erotik- und Pornobranche verzeichnet sowie die Bild-Zeitung. Hintergrund dieser für den Normalbürger unfassbaren Konstruktion sind die Anweisungen aus dem „Jugendmedien-Staatsvertrag", die vorschreiben, dass Anbieter von gewaltverherrlichenden und pornografischen Bildern in den Medien selbst für einen Jugendschutz zu sorgen haben. Somit sind die Pornografen zu Jugendschützern geworden. Doch sind sie das wirklich? Oder geht es hier um viel mehr?
   Bei Tests von Computer-Spezialisten stellte sich heraus, dass nicht nur Gewalt und Pornografie gesperrt werden, sondern auch politisch kritische Seiten (z. B. „Nachdenkseiten", „Telepolis" etc.) und Internet-Diskussionsforen. Doch nicht nur diese Seiten. Auch evangelikale Seiten werden blockiert: z. B. die ev. Nachrichtenagentur idea, die Schweizer Zeitschrift factum,das Schweizer Internet-Portal livenet und die Internetseite des Medienmagazins pro. Hier kommt die Frage auf: Was haben diese „frommen" Seiten mit dem Schund in den Medien zu tun – außer, dass sie ihn kritisieren und an den öffentlichen Pranger stellen? Die Seite der Bild-Zeitung wurde nicht blockiert – und hier findet sich etliches an Angeboten in Sachen Sex.
   Wie JusProg auf seiner Internet-Seite erklärt, würden ihre Leute das Internet systematisch mit Crawler­Programmen durchsuchen lassen, die jeglichen Inhalt eines Internet-Angebotes durchforsteten. Ein zweiköpfiges Rating-Team würde dann die Seiten prüfen und bewerten und gegebenenfalls sperren.
Als die Zeitschrift factum bei der staatlichen KJM gegen die Sperrung ihrer Seite protestierte, bekamsie die Antwort, dass die staatlichen Jugendschützer JusProg „bitten würden", die Sperrung aufzuheben. Factum-Redakteur Thomas Lachenmaier zu TOPIC:„Man ist völlig hilflos. Die KJM ordnet nichts an, sondern sie ,bittet'. Hier wird doch der Bock zum Gärtnergemacht." JusProg ist bisher ein Modellprojekt, und Eltern können das Filterprogramm freiwillig auf ihrem Heimcomputer installieren. Aber dieses „Modellprojekt" zeigt, wie schnell Zensur über Andersdenkende (vielleicht über die, die angeblich zum Hass aufstacheln) technisch umgesetzt und ausgeübt werden kann. Nicht vorzustellen, wenn ein solches Programm plötzlich nicht mehr freiwillig ist, sondern das gesamte Internet – z.B. mit Unterstützung von Suchmaschinen wie Google– zwangszensiert.

     TOPIC  Nr. 08/2009



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